Trinkwasserdesinfektion

Sauberes Trinkwasser ist für uns oft nichts Besonderes. Doch nach wie vor gibt es weltweit rund eine Milliarde Menschen, deren Trinkwasser stark verunreinigt und nicht genießbar ist. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass rund fünf Millionen Menschen pro Jahr an den Folgen von Krankheiten durch verunreinigtes Trinkwasser sterben.
Die Trinkwasserverordnung (TrinkV) fordert in § 6, dass Trinkwasser in Deutschland frei von Krankheitskeimen sein soll. In § 37 des Infektionsschutzgesetzes ist die Rede von sauberem Wasser in Schwimmbädern usw. und zahlreiche weitere Vereinbarungen und Vorschriften weisen auf das Recht auf sauberes (Trink-) Wasser hin.

Keime im Trinkwasser

Oft sind es Bakterien, die uns im Urlaub durch verunreinigtes Wasser krank machen. Insbesondere e-coli-Bakterien und Salmonellen werden über das Wasser übertragen, aber auch Typhus oder Hepatitis können im Wasser enthalten sein.
Dazu kommt, dass Schwermetalle oder Pestizidrückstände im Wasser vorkommen können. In ärmeren Regionen oder in der Nähe von Plantagen erkranken die Bewohner oft wegen der Schadstoffe, die sie mit dem Wasser aufgenommen haben. Manchmal können die Schadstoffe sogar in den Nahrungsmitteln nachgewiesen werden, die mit dem unsauberen Wasser gegossen wurden oder es aus dem Boden gezogen haben.
Das Ziel einer (Trink-)Wasserdesinfektion ist die Abtötung der Krankheitserreger, die im Wasser enthalten sind. Kurzfristig werden Maßnahmen ergriffen, die das Wasser unschädlich und genießbar machen. Langfristig sollten Ursachen der schlechten Wasserqualität ermittelt und behoben werden.

Wie funktioniert die Trinkwasserdesinfektion?

Es gibt unterschiedlichste Verfahren, mit denen Trinkwasser desinfiziert werden kann. Grundsätzlich wird zwischen der physikalischen und der chemischen Desinfektion unterschieden.
Es ist empfehlenswert, das Wasser vor der Desinfektion (egal ob chemisch oder physikalisch) zu filtern. Spezielle Aktivkohle- oder Keramikfilter können in Outdoorgeschäften gekauft werden und bieten sich z.B. für Reisen an. Mithilfe der Filter können Würmer oder grobe Verunreinigungen aus dem Wasser gefiltert werden.

Allgemein sollte Wasser allerdings nur dann desinfiziert werden, wenn es unbedingt erforderlich ist – nicht als reine Prophylaxe.

Physikalische Trinkwasserdesinfektion

Abkochen
Trinkwasser wird für wenige Minuten zum Kochen gebracht, sodass alle Keime abgetötet werden. Um das Wasser sauber zu halten, wird es in dem Behälter gelagert, in dem es abgekocht wurde. Der Geschmack abgekochten Wassers lässt sich mit der Zugabe von etwas Salz verbessern. Problematisch wird dieses Verfahren, wenn kein Herd, kein Feuer oder zu wenig Brennholz vorhanden ist. Wichtig ist, dass in großer Höhe berücksichtigt wird, dass Wasser länger kochen muss, um denselben Effekt zu erzielen.

Ultraviolettdesinfektion
Das Wasser wird bei der UV-Desinfektion in kleinen Mengen in lichtdurchlässige Behälter gefüllt und einige Stunden der prallen Sonne oder entsprechenden Anlagen mit kurzwelligem Licht ausgesetzt, damit die UV-Strahlen alle schädlichen Keime beseitigen. Damit das funktioniert, sollte das Wasser klar sein. Ein entscheidender Vorteil der Desinfektion über UV-Strahlen ist, dass nahezu keine Nebenprodukte entstehen.

Chemische Trinkwasserdesinfektion

Verunreinigtes Wasser kann auch mithilfe von Chemikalien gereinigt werden. Die chemische Trinkwasserdesinfektion erfolgt hauptsächlich mit Ozon, Chlor, Natrium oder Chlordioxid. Auch Silber kann Wasser keimfrei halten, wobei es deutlich langsamer wirkt und als alleiniges Desinfektionsmittel auf Reisen nicht sinnvoll ist.

Chlordesinfektion
Chlor wird am häufigsten zur Wasserdesinfektion verwendet. Auf Reisen kann es in Tablettenform mitgenommen werden. Das Mittel wird zum Wasser gegeben und muss mindestens 30 Minuten einwirken. Nachteilig ist der spätere Chlorgeschmack des Wassers.
Chlor wird immer häufiger durch Chlordioxid ersetzt. Der neue Wirkstoff ist intensiver und vom pH-Gehalt des Wassers unabhängig. Chlordioxid zersetzt sich in Wasser schneller als Chlor und es entstehen keine unangenehmen Nebenprodukte.

Ozondesinfektion
Im Bereich der Wasseraufbereitung ist Ozon das stärkste, aber auch teuer herzustellende Desinfektions- und Oxidationsmittel. Sein Vorteil ist, dass es keine Nebenprodukte erzeugt und dass es selbst zu Sauerstoff zerfällt. Ozon erzeugt außerdem geschmacksneutrales Wasser, es ist in Wasser allerdings schlecht löslich. Nach der Behandlung des Trinkwassers mit Ozon ist meist eine Filterung des Wassers erforderlich, da bei Ozonierung weitere Prozesse im Wasser angeregt werden. In Deutschland wird Ozon nur als Oxidationsmittel eingesetzt.

Immer wieder werden neue Desinfektionsmethoden entwickelt, die bislang noch nicht ausgereift oder problembehaftet sind.

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